Ausstellungseröffnung "Ich höre einen Vogel klagen"
Landesbibliothek würdigt albanischen Poeten
Mit großem Interesse des zahlreich erschienenen Publikums wurde in der Steiermärkischen Landesbibliothek am 19. Jänner 2024 die Ausstellung „Ich höre einen Vogel klagen" zum albanischen Poeten Lasgush Poradeci eröffnet. Auch das Symposium „Lasgush Poradecis Rückkehr nach Graz" am 20. Jänner war bestens besucht. Der albanische Philologe Kristaq Jorgo beendete seinen Symposiumsbeitrag mit den Worten: "Heute wird der Dichter Lasgush Poradeci Albanien zurückgegeben!"
Lasgush Poradeci (1899-1987) war Schriftsteller, Philologe, Übersetzer und Wegbereiter der modernen albanischen Literatur. Er kam 1924 mit einem albanischen Stipendium nach Graz und hat an der geisteswissenschaftlichen Fakultät Germanistik und Romanistik studiert und dieses Studium 1933 mit einer Dissertation über den rumänischen Nationaldichter Mihai Eminescu abgeschlossen.
Ausgehend von einem Stipendiatinnen-Aufenthalt der albanischen Künstlerin Lori Lako im Frühjahr 2021 in Graz entwickelten Christiane Kada (Kulturabteilung Land Steiermark), Margarethe Makovec (Kunstverein <rotor>), Robert Pichler (Akademie der Wissenschaften) und Katharina Kocher-Lichem (Steiermärkische Landesbibliothek) die Idee, diesem Literaten, der 10 Jahre lang in Graz gelebt hatte, nachzuspüren. Ziel war auch, einige seiner Texte übersetzen zu lassen und ihn mit einem Symposium zu würdigen. Um das Projekt entsprechend zu dokumentieren wurde Andrea Stift-Laube von den LICHTUNGEN ins Boot geholt, es liegt nun auch eine Sonderausgabe der LICHTUNGEN unter dem Titel „Ich höre einen Vogel klagen" vor.
Lori Lako wählte diese Zeile aus einem Gedicht von Lasgush für den Titel der Ausstellung, da seine Lyrik oft Bezug zur Natur rund um den Ohridsee und die Stadt Pogradec nimmt. Die Ausstellung ist also eine Reminiszenz an den Autor aber auch an diesen ältesten See der Welt.
Zu den Veranstaltungen war auch Marie Poradeci, die Tochter des Autors, nach Graz angereist, um authentisch aus dem Leben des Autors und ganz besonders zu seinem Schaffen zu berichten. Die Wissenschaftler Kristaq Jorgo und Sokol Junga widmeten sich speziellen Themen der Sprache Poradecis. Das Symposiums beendete eine lebendige Diskussion die Übersetzerinnen Andrea Grill, Lindita Komani und Zuzanna Finger.
Die Ausstellung ist in der Steiermärkischen Landesbibliothek bis 5. April 2024 während der Öffnungszeiten zu besuchen. Die Sonderausgabe der LICHTUNGEN erhält man auf Nachfrage in der Landesbibliothek oder bei den LICHTUNGEN (office@lichtungen.at, 0664/453 8609).