Robert Schumann: Zweite Sinfonie op. 61
2015 kam die Partitur der Zweiten Sinfonie (op. 61) von Robert Schumann als Geschenk des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums in die Steiermärkische Landesbibliothek.
Beim Partitur-Exemplar der Zweiten Sinfonie, das sich in der Landesbibliothek befindet, handelt es sich um einen Korrekturabzug / Vorabzug. D.h., der Druck war in erster Linie dazu gedacht, etwaige Verbesserungen noch vor dem tatsächlichen Druck durchführen zu können. Im vorliegenden Vorabzug sind Korrekturen und Anmerkungen verschiedener Personen zu finden. Ob einige von Schumann selbst stammen, ist in der Forschung umstritten.
In den Jahren 1845/46 schuf Robert Schumann die Sinfonie op. 61. Diese ist Schumanns zweite Sinfonie, weshalb sie unter diesem Titel oder auch als C-Dur Sinfonie in die Literatur einging.
Sie erschien 1847 im Verlag Whistling in Leipzig. 1847 hatte Schumann bereits ein umfangreiches Oeuvre komponiert; darunter zahlreiche Lieder und Werke für Klavier. An der Komposition der Oper Genoveva arbeitete Schumann im Anschluss an die Zweite Sinfonie. Privat hatte Schumann 1844-45 eine Depression erlitten und schrieb die Sinfonie noch im Eindruck derselben.
Schumann ließ seine Werke in verschiedenen Verlagen publizieren. Der eher kleine Verlag Whistling verlegte über zwanzig Werke von ihm. Grund für Schumanns Präferenz zu diesem Verlag dürfte eine schon längere Bekanntschaft mit den Brüdern Whistling sein. In der Leipziger „Restauration" Zum Kaffebaum oder Zum Arabischen Coffe Baum trafen sich viele Künstler und Kunstinteressierte; darunter auch Schumann und die Brüder Whistling.
Robert Schumann
Robert Schumann (1810-1856) gilt als einer der wichtigsten Komponisten der Romantik. Schumann war literarisch und musikalisch interessiert. Das Interesse für Literatur wurde von seinem Vater, August Schumann, hervorgerufen. A. Schumann war Besitzer eines Verlages und veröffentlichte neben sogenannten Klassikern auch Literatur der englischen Romantik wie die des Lord Byron etc. Das Verständnis für Literatur von Robert Schumann lässt sich an Hand seiner Lieder ablesen. Er schrieb 270 Lieder: Es sind dies Vertonungen von Gedichten von Dichtern wie Heinrich Heine, Friedrich Rückert, Lord Byron etc. Häufig wurden von Schumann ganze Gedichtgruppen, die eine Sinneinheit bilden, vertont.
Schumann begann seiner Mutter zu Liebe mit dem Studium der Rechtswissenschaften. 1830 jedoch entschied er sich für die. Kunst. Schumann gründete die Neue Zeitschrift für Musik, spielte Klavier (er wollte ursprünglich Konzertpianist werden) und komponierte. In späteren Jahren war er auch als Dirigent tätig.
Privat lernte Schumann bei seinem Klavierlehrer Friedrich Wieck dessen Tochter, die bekannte Konzertpianistin Clara Wieck kennen und lieben. Die Ehe musste gerichtlich durchgesetzt werden. Dieser Prozess dauerte vier Jahre. Gesundheitliche Probleme physischer und psychischer Natur wurden mit der Zeit immer stärker. 1854 ließ sich Schumann in eine Anstalt einweisen. Er kam in die Privatanstalt Dr. Richarz in Endenich und starb dort 1856.
Schumann hinterließ ein reichhaltiges Oeuvre. Unter seinen Werken finden sich die bereits oben erwähnten Lieder, Klavierwerke, Ouvertüren, Ortorien, eine Oper uvm.
Mag. Annette Kravanja
Literatur
Borchard, Beatrix: Clara Schumann. Ihr Leben. Eine biografische Montage. Zürich [u.a.]: Olms 2015. Sig.: L 32 767.590 II
Geck, Martin: Robert Schumann. Mensch und Musiker der Romantik. Biografie. München: Siedler-Verl. 2010. Sig: L 32 759.015 II
Lederer, Josef-Horst: Robert Schumann und Josef Netzer. Tutzing: Schneider 1993. In: Studien zur Musikwissenschaft ; 42. Sig.: A 553.325 II
Rauchfleisch, Udo: Robert Schumann. Leben und Werk. Stuttgart u.a.: Kohlhammer 1990.
Sig.: L 54 747.410 II
Tadday, Ulrich: Schumann Handbuch. Stuttgart [u.a.]: Metzler [u.a.] 2006. Sig.: L 54 756.001 II
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