Zum Durchblättern: "Der Osterhas"
Das aktuelle Highlight aus den Beständen der Landesbibliothek ist ein Kinderbuch, getextet und illustriert von Alfred Pacher. Der Titel lautet „Der Osterhas", das Kinderbuch ist im Jahr 1948 im Verlag Jos.A.Kienreich in Graz erschienen.
Ostern wird nicht jedes Jahr am gleichen Tag gefeiert. Auf dem Konzil von Nizäa
(325) wurde der Termin des Osterfestes auf den ersten Sonntag nach dem ersten
Frühlingsvollmond festgelegt. Fällt der Frühlingsvollmond auf einen Sonntag wird
Ostern erst am Sonntag danach gefeiert. Durch diese Regelung wird Ostern in den fünf Wochen zwischen dem 22. März und dem 25. April gefeiert.
Der Hase ist ein Fruchtbarkeitssymbol, er gibt aber auch eine Deutung des Hasen als Auferstehungssymbol. In der byzantinischen Kunst soll er ein Sinnbild für Christus gewesen sein. Als österlicher Eierbringer war der Osterhase zunächst nur am Oberrhein, im Elsass und in der Pfalz bekannt. Der früheste Beleg findet sich im Werk „Satyrae medicae" (1678) des Heidelberger Medizinprofessors Georg Franck von Franckenau. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war der Osterhase weitgehend unbekannt, unter dem Einfluss von Osterbüchern ist er populär geworden und so auch in die Steiermark eingewandert. Inhaltlich wurde der Hase mit Jesus und dem Christentum in Verbindung gebracht. Seine Fruchtbarkeit gilt als Zeichen des unzerstörbaren Lebens. Da der Hase keine Augenlider hat, schläft er mit „offenen" Augen. Damit ist er ein Gleichnis für Jesus, der durch den Tod nicht entschlafen ist.
Der Brauch der Ostereier wurde angeregt und gefördert von der mittelalterlichen Eier- und Speisenweihe, dem Zinsei und der Eierspende zu Ostern sowie der dem Ei allgemein zugeschriebene Symbolkraft. Die ganze Fastenzeit über hatte man auf das Essen von tierischen Speisen, so auch Eiern verzichtet. So waren Eier nach der Fastenzeit ein beliebtes Geschenk, das man später auch bemalte. An manchen Orten dienten die angesparten Eier auch als Zahlungsmittel. Die rote Farbe der Ostereier dient nicht nur ihrer Betonung. Das Rot erinnert an das blutige Sterben Jesu. Zugleich ist sie aber auch Zeichen der Liebe, an Ostern
besonders der Liebe Jesu zu den Menschen, die stärker ist als der Tod. Rote Ostereier
wurden auch als Liebesgaben verwendet.