Trubar und die Reformation in Innerösterreich
Vortrag mit Dr. Karl Schwarz
Kalchberggasse 2 / Joanneumsviertel
8010 Graz
E-Mail: lb-veranstaltung@stmk.gv.at
Web: http://www.landesbibliothek.steiermark.at/
Do: 9.00 - 20.00 Uhr
Sommer- und Weihnachtsferien:
Mo-Fr: 9.00 - 13.00 Uhr
Ansprechperson: Mag. Susanne Weitlaner
E-Mail: office@pavelhaus.at
Web: http://www.pavelhaus.at/
Trubar und die Reformation in Innerösterreich
Im ersten Teil seiner Ausführungen spricht Prof. Schwarz von Persönlichkeiten, die ihn angeregt haben, sich diesem Thema zu widmen. Das ist vor allem Bischof Oskar Sakrausky, der 1960 in Fresach/Kärnten ein Diözesanmuseum errichtet hat, in dem zahlreiche Funde aus der einzigen evangelischen Pfarrgemeinde im gemischtsprachigen Südkärnten Agoritschach ausgestellt werden, darunter die sogenannte Dalmatin-Bibel, der letzte Höhepunkt der slowenischen reformatorischen Literatur im 16. Jahrhundert. Das Fresacher Museum ist Forschungsstätte für die Reformationsgeschichte der Slowenen, denn aus Fresach sind Quellen herangezogen worden, als es galt, die Biblia Slavica zu rekonstruieren.
Der zweite Teil seiner Ausführungen wird Primus Truber (sl. Primož Trubar), seiner Biographie und seinem literarischen Schaffen sowie seinem europäischen Radius gewidmet sein. Er ist neben Matthias Flacius Illyricus (aus Labin/Istrien) und Paul Wiener (aus Krainburg/Kranj) der bedeutendste Reformator der zweiten Generation. Zuletzt folgen noch einige Bemerkungen zu Trubers slowenischer Kirchenordnung, die in Memmingen aufgefunden wurde und nunmehr der Forschung wieder offensteht. Sie wurde nach der Veröffentlichung sofort konfisziert und ihr Verfasser gezwungen, wieder ins Exil nach Württemberg zurückzukehren.
Prof. Dr. Karl Schwarz
* 1952 in Villach/Kärnten. Nach Matura 1970 Studium der evangelischen Theologie in Wien, Zürich und Genf, Ergänzungsstudien aus Kirchen- und Staatskirchenrecht, Rechtsgeschichte und Osteuropäische Geschichte. Assistent, Dozent an der Evangelisch-theologischen Fakultät in Wien, Vorstand im Österreichischen Ost-und Südosteuropa-Institut, Gastprofessuren in Leipzig, Bratislava, Budapest und Klagenfurt. 1998 Wechsel in das Kultusamt (früher im Bundesministerium für Unterricht, später im Bundeskanzleramt) und Referatsleiter für evangelische Kirchen, Freikirchen und religiöse Bekenntnisgemeinschaften (bis 2018). Ehrenamtlicher Leiter des Instituts für Kirchengeschichte des Donau- und Karpatenraumes an der Comenius-Universität in Bratislava.
Beiträge zur Rechtsgeschichte, zum Kirchen- und Staatskirchenrecht in Österreich und in Südostmitteleuropa, zur Kirchengeschichte der Habsburgermonarchie, zur kirchlichen Zeitgeschichte, zur Fakultäts- und Universitätsgeschichte - siehe Bibliographie in: M. Bünker / E. Hofhansl / R. Kneucker (Hg.), Donauwellen. Zum Protestantismus in der Mitte Europas. Festschrift für Karl W. Schwarz, Wien 2012, 597 ff.